Die Gemeinde Königshoven

In dem Bezirke Köln gelegen, unterstand seit dem Jahre 1311 der Gerichtsbarkeit der Grafen von Jülich. Seitdem gehörte Königshoven zur Grafschaft und späterhin zum Herzogtum Jülich. Es bildete ein Untergericht im Amt Grevenbroich. Die Pfarrkirche des Ortes, dem Heiligen Petrus geweiht, erscheint schon im 13ten Jahrhundert. Im Jahre 1338 wurde sie der Domkämmerei zu Köln inkorporiert. Auch der Patron des Erzstiftes ist bekanntlich der Heilige Petrus. So kommt es, daß das ältere Schöffensiegel (Staatsarchiv Düsseldorf, Kartause Vogelsang bei Jülich 1498, Febr. 23.) den Schild mit dem Jülicher Löwen zeigt, hinter dem der Heilige, Schlüssel und Buch haltend, emporragt. Das im Jahre 1556. eingeführte Schöffensiegel (Staatsarchiv Düsseldorf, Kreuzbrüderkloster in Düsseldorf, 1577, Mai 2.) zeigt dagegen einen geteilten Schild: Oben ein wachsender Löwe (Jülich) unter einer Windmühle. Diese ist offenbar ein Merkmal der Gegend und der Mühlenbetrieb ein wichtiger Erwerbszweig ihrer Bewohner gewesen! Noch heute gibt es an der Grenze der Gemeinde Königshoven eine ländliche Schankwirtschaft Zur Windmühle* und in der mit Königshoven verwalteten Gemeinde Pütz sind zur Zeit noch mehrere Windmühlen in Betrieb. So stehen mit gutem Grund der Jülicher Löwe und die Windmühle, wie im Schöffensiegel von 1577, so auch heute im Wappen der Gemeinde! Und mit nicht schlechterem Grunde dient der Heilige Petrus, der Fels der Kirche, Patron der Pfarre und des Erzstiftes, als Schildhalter!

Düsseldorf, im August 1934 gez.: Wolfgang Pagenstecher